Mann trägt einfach (keine) Frauenkleider

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Das macht man nicht.

Kennst du das? Deine Gedanken schweifen in ganz andere Richtungen *bis* einer aus dem Off ruft: „das macht man aber nicht.“. Und es gibt sehr vieles, was „der Deutsche“ oder allgemein „man“ nicht macht. Sicher, alles was gegen das Gesetz ist, macht man nicht. Es sei denn, man kommt mit den Konsequenzen klar.

Aber wie ist das eigentlich mit ungeschriebenen Gesetzen, wie: Männer tragen keine Kleider, Röcke oder Highheels? Woher kommt das?

Die Reaktionen im Netz, wenn Frauen erfahren, dass ihr Mann sowas tut, reichen von unsicher, angewidert über angespannt bis hin zu interessiert und unterstützend, gar hingezogen. Wie weitreichend diese Reaktion ausfällt, hängt stark von Erziehungsfaktoren ab. Wie „anti“ war die Erziehung? Wie klassisch? Waren Männer Feindbilder im Auge der Eltern (oder der Mutter)? Wie hält man es mit anderen Kulturen und welche Hobbies pflegte man gemeinsam?

Ich kann verstehen, wenn die weibliche Kleidung an einem Mann einer Person einfach nicht gefällt. Genau so wie es Menschen gibt, die Jogginghosen nicht mögen. Und wahrlich, wer Jogginghosen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren (laut Karl Lagerfeld).

Daher kann es gut sein, dass die femininen Muster und Stoffe, die Schnitte sowie Farben und Formen einfach nicht (an einem Mann) gefallen. Ich mag zum Beispiel kein Kort – egal wer es trägt. Oder bunte Hawaii-Hemden oder auffällig bunt gemusterte Outfits. Wobei letztere auch wieder gut aussehen können – eine Typfrage eben.

Wer sich dann wiederum etwas traut, darf sich über die Finger, Blicke oder Gelächter von anderen nicht wirklich beschweren. Wohl aber einmal über die Beweggründe dieser „Anderen“ nachdenken. Ich möchte nun wahrlich kein Moralapostel sein. Aber kann es nicht etwa sein, dass sich genau diese Personen, die sich lustig machen oder mit den Finger auf dich zeigen, sich selbst zum einen sowas nie trauen würden und zum anderen so kaputt sind, dass sie dich als Objekt missbrauchen um sich selbst besser zu fühlen? Und nein ich rede nicht davon, dass jeder immer alles gut finden und tolerieren muss. Aber einfach in Ruhe lassen und nicht aufregen, wäre weder gutheißen noch tolerieren. Sondern einfach nur getreu dem Motto „Carpe diem“ oder „Jedem das Seine“.

Warst du schon immer so?

Und mein modischer Stil wandelt sich übrigens seit jeher. So gehörten beispielsweise Lederjacken sowie Lederschuhe, Anzüge und Hemden, sowie Aussagekräftige Hosen und auffallend frische und erfolgreiche Kleidung früher absolut nicht zu meinem Kleiderschrank. Ich fühlte mich maximal unsicher und unwohl darin. Da hat mich gefühlt auch immer jeder nur angesehen. Ich fühlte mich künstlich, fast aufgesetzt. Jetzt heute, ein halbes Jahrzehnt später, fühle ich es – und liebe es! Es drückt Erfolg aus und Lebensfreude. Genau wie meine gut kombinierten Frauenkleider.

Eine andere Kontroverse ist dann ja noch das Schminken. Per se bin ich beispielsweise auch nicht dagegen, wenn sich eine bildhübsche Frau schminkt. Ich sage nur, sie muss es einfach nicht. Zum Beispiel knallig auffallendes Makeup, bei dem der Mund schon lautstark entgegen schreit ohne, dass die Person einen Ton gesagt hat: gefällt mir nicht wirklich. Aber wer bin ich denn, ihr in diesem Moment zu sagen, dass „Frau“ das einfach nicht macht? Wenn sie sich dabei wohl fühlt, ist ihr Charakter und ihre Ausstrahlung tausendmal schöner, als dass ich mich über die Art des Make-ups auslassen würde. Also „carpe diem“ und „jedem das Seine“.

Wie komme ich nun zum „eigentlichen“ Thema dieses Beitrags? Ich möchte heute darüber schreiben, dass „Mann“ das nicht macht. Denn „man“ macht das einfach nicht. Aber wieso eigentlich? Wer ist dieser „man“? Und warum kann er Dinge befehlen?

Wen stören Männer in Kleidern?

Zunächst zählen zu diesem „man“ sowohl Männer als auch Frauen. Denn Frauen können in diesem Thema auch absolut verletzend sein. Doch sind sie meist diejenigen, die dir dann an den Po fassen, dir auf den Rock klatschen oder deine Fake Brüste anfassen. Karneval – o le.

Und in ebendiesem Karneval sind es die betrunkenen Typen, die dich in deinem aufreizenden Aufzug abgraben und ganz schnell die Biege machen, wenn du dann mit tiefer Stimme antwortest.

Männer tragen keine Röcke. Diese Aussage ist spätestens in Schottland absoluter Käse. Und war es auch im Mittelalter. In den 80er und 90er trugen Männer sogar Glitzer und funkelnde Kleidung. Tja, und wo führen uns Designerinnen und Designer im aktuellen Jahrhundert hin? Meilenweit voraus an unserer eigenen Nase. Denn die Gesellschaft ist (noch) nicht so weit, um einen Mann im Rock oder Kleid flächendeckend sein zu lassen was er ist. Nämlich einfach nur ein Mann im Rock oder Kleid. Modeschöpfer wollen den Mann zwar schon jetzt im sexy Dress sehen, die breite Masse da draußen jedoch noch nicht.

Also warum macht man es eigentlich „einfach“ nicht? Und wieso muss „Man(n)“ Personen die es tun so absehen?

Es bleibt vermutlich ein gut gehütetes Geheimnis eines jeden selbst. Mangelndes Selbstwertgefühl, was durch abwerten des anderen gesteigert werden muss? Bewunderung des Muts, den man gleichzeitig selbst nicht hat? Oder ist es einfach das „cool fühlen“ vor anderen. Ganz egal, was es auch ist: man macht das einfach nicht!

Also wenn du zukünftig (wieder einmal) jemanden wegen seines Outfits niedermachen willst, mach es einfach nicht. Sieh weg und Finito.

Und wenn du künftig anziehen willst, was auch immer du willst: dann mach es einfach. Brust raus, Kopf hoch und los gehts.

Ich wünsche beiden Charakteren jeweils viel Spaß beim Genießen der nun neu gewonnenen Lebensqualität. Denn „carpe diem“ und „jedem das Seine“.

Und vielleicht schaffen wir das eine „man macht das einfach nicht“ auf das andere, was man „einfach nicht macht“ zu übertragen.

In diesem Sinne, viel Spaß da draußen.

Geschrieben von Der Mann Im Kleid

Seit meiner Jugend trage ich das gewisse Etwas. Meine engsten Vertrauten wissen zwar nichts davon, dennoch macht es mich aus. Es ist die Freiheit zu tun, was ich möchte und „man“ einfach nicht macht. Ich fühle mich dabei vollkommen, angekommen und einfach nur wohl. Dennoch bin ich nicht das, was „man“ sich klassisch unter einer solchen Person vorstellen würde. Weder stehe ich auf liebe Mitmenschen gleichen Geschlechts, noch möchte ich meines wechseln. Ganz im Gegenteil. Ich bin zu einhundert Prozent zufrieden mit mir und meinem Körper. Und so empfindet es auch meine Partnerin, welche ich über alles Liebe. Sie weiß es nicht nur, sondern unterstützt mich auf ganzer Linie. Nun freut es mich sehr, dass ich dich inspiriere. Egal ob Du nur neugierig bist, einen Frau bist mit einem Partner, der das selbe macht wie ich – oder einfach ein Mann bist, der gerne täte aber nicht kann oder sich nicht traut.

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3 Comments

3 Kommentare

  1. Weshalb sollen Männer keine Damenbekleidung tragen. Da ich mich immer mal wieder dem Reiz des femininen ergebe und mich gerne in eine elegante Dame wandle, was gibt es da nicht passederes als einhübsches Kleid ob sommerlich leicht oder für den eleganten Auftritt im Theater das klassische schwarze Etuikleid mit passenden Dessous und eleganten Pumps, mit MakeUp und Perücke zur gepflegten Dame gemacht. Ich liebe es mich feminin zu wandeln und leider kann ich es nicht immer aber wenn die Zeit stimmt und der Anlass es mir erlaubt dann nur als Dame zurecht gemacht.

    Antworten
    • Klar können Männer auch Damenkleidung tragen. Wenn dazu Perücken, Makeup und Anbauteile kommen, stelle ich mir die Frage, wieviel Mann denn noch druntersteckt. Wo ist das Problem, als Mann erkennbar öffentlich aufzutreten, im Kleid/Rock und Heels?

      Antworten
  2. Wenn der Mann sich wohl in Frauenkleidung fühlt, sollte er sie doch auch tragen. Leider fehlt uns Männern dazu der Mut, es einfach zu tun. Warum? Hmmm. Ich selbst bin ein ganz normaler Mann. OK, ich bin der schmale, schlanke, gepflegte Typ, der tagsüber im Anzug oder mit Jeans, weißem Hemd und Sakko unterwegs ist und abends – wenn mich keiner sieht – gerne zarte Nylons, meinen sexy Ledermini, ein süßes Oberteil und Stiefel trägt. Ich finde mich dann einfach perfekt. Wenn ich mich nur trauen würde… mich so in der Öffentlichkeit zu zeigen – wow. Leider würde das meine Frau ganz anders sehen. Sie ist sehr tolerant und findet Transvestiten und Schwule Männer toll. Aber der eigene Mann – hmmm. Da hört die Toleranz dann doch auf.
    Naja, es bleibt halt mein süßes Geheimnis. Schließlich bin ich 52 Jahre jung und die letzten 30 Jahre kann ich mich auch noch verstecken. Oder? Hoffentlich bereue ich mal nichts.
    Warum ist das Leben nur so kompliziert? Am liebsten möchte ich mich nicht outen, warum auch? Ich möchte ohne Perücke, ohne Lippenstift und ohne Schminke einfach im Minirock und Stiefeln dezente Aufmerksamkeit stiften. Ja warum eigentlich? Nun trage ich sexy enge Damenskinnys, weiße Damensneaker, Damenpullover und eine feminine schmal geschnittene Damenlederjacke. Die Frauen erkennen es vielleicht – die Männer nicht. Ich fühle mich darin sehr wohl – und keinen stört es.
    Herzliche Grüße
    Eure Trixi

    Antworten

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