Mit Rock und Heels auf Geschäftsreise

Gähnende Leere Ich habe nun lange nichts mehr von mir hören lassen! Das liegt einfach da dran, dass nicht wirklich spannende Dinge passiert sind in meinem Leben. Naja so halb ;-)… Ich hatte einfach zu viel zu tun im Job und privat! Und da dann noch die Zeit zum Bloggen zu finden ist enorm schwer, […]

Gähnende Leere

Ich habe nun lange nichts mehr von mir hören lassen! Das liegt einfach da dran, dass nicht wirklich spannende Dinge passiert sind in meinem Leben. Naja so halb ;-)… Ich hatte einfach zu viel zu tun im Job und privat! Und da dann noch die Zeit zum Bloggen zu finden ist enorm schwer, um nicht zu sagen unmöglich.

Doch eben heute muss ich mal wieder schreiben! Zum einen weil ich damit vor allen Dingen auch die Leute abholen und inspirieren will, die Vorbehalte gegen Männer in Röcken oder Heels und Kleider haben oder die in Rock und Heels etc. nur nach einem oder mehreren Gläsern Wein oder Bier rausgehen, weil sie sich vorher schlicht und ergreifend nicht trauen.

Ich bin derzeit geschäftlich unterwegs. Und naja da kennt man mich ja sowieso nicht! Also dachte ich, dass dies der perfekte Rahmen dafür ist! Geschäftliche Trips haben ohnehin einen ganz anderen Flair. Hotelbars sind das Eldorado für teils oberflächliche und teils tiefgründige Gespräche! Also entschied ich mich dafür und es hieß: Zack rein in Rock und winterliche Absatz Stiefeletten und los geht’s!

Doch so leicht ist das nicht immer. Und jetzt lies ganz genau mit! Denn im Endeffekt ist das, was ich dir nun schreibe völlig normal.

In den letzten Wochen und Monaten wichen meine femininen Outfits dem klassisch männlichen Business Dress. Manchmal fühlt man sich einfach nicht danach und pudelwohl in „normaler“ Kleidung. Das ist auch völlig in Ordnung und absolut normal. Schließlich wollen wir die Wahl haben und weder zum einen noch zum anderen gedrängt werden. Freie Entscheidungen eben!

Manchmal muss es eben sein

Doch heute, da ich sowieso unterwegs bin und mal wieder Lust darauf hatte, war der ideale Zeitpunkt! Also ging ich auf mein Zimmer und zog mir braune Wildleder Stiefeletten und ein Kostüm aus Rock und Blazer im Hahnentritt Muster an. Weil ich einfach keine Lust auf rasieren meiner Beine habe, trug ich eine blickdichte, schwarze Leggings.

Noch kurz gecheckt ob Zimmerkarte und das Smartphone zum bloggen dabei sind und ab geht’s. Die Tür fiel ins Schloss und das laute knallen hallte über den Flur. Ich lief konzentriert zum Fahrstuhl, der sich auch direkt öffnete und drückte leicht nervös und aufgeregt den Knopf zum Erdgeschoss – der Lobby mit Bar.

Die Fahrstuhltür ging nach einer kurzen Fahrt direkt auf und da war ich nun! Es war nicht wirklich viel los. Eine Hand voll Businessmenschen sprachen über ihre wichtigen Dinge. Aber dennoch hat sich absolut niemand für mich interessiert. Weder der Hotelier noch die Menschen an der Bar. Und das ist mir an dieser Stelle sehr wichtig zu unterstreichen!

Die Welt dreht sich nicht um dich. Sie tut es, wenn du es möchtest und herausforderst. Wenn du also jedem sprichwörtlich auf die Nerven gehst, dann strapazierst du ebendiese maßlos. Also mach einfach und lebe getreu des Mottos: Leben und Leben lassen!

Blicke sind normal

Stell dir vor du trägst ein von oben bis unten mit Bratensauce übergossenes Hemd. Meinst du man mustert dich? Stell dir verschärft vor, du hältst exakt so vollgekleckert eine Rede auf einer Hochzeit. Meinst du man schaut dich an?

Natürlich schaut man dich an! Als ich zum Rauchen vor die Tür ging, kamen Hotelgäste rein. Da ich der einzige war, der zu diesem Zeitpunkt dort stand, würde man mich sowieso anschauen. Aber dabei ist es völlig unerheblich was ich dabei trage!

## Die besten Gespräche sind an der Bar

Gerade in heutigen Zeiten sind Vorurteile und auch gewissermaßen Klischeedenken salonfähig. Das liest man nicht zuletzt täglich in der Presse.

Daher räume ich sehr gerne erneut mit eben solchen Vorurteilen auf. Viele Nachrichten erreichen mich auf Instagram & co., dass gerade andere Länder (ob muslimisch geprägt oder nicht) ein Problem damit haben. Doch ich hatte unverhofft am heutigen Abend das beste Gespräch mit einem Barkeeper und Nachtportier aus Bulgarien. Und wenn ich eines sagen darf: mein Outfit hat ihn nicht im geringsten interessiert. Oder er war gut ausgebildet. Oder beides!

Und genau darum geht es doch! Ich war freundlich und er war es auch. Wir tauschten uns aus über Gin und die Welt, hatten gemeinsame Interessen und jeder trug das, was in diesem Moment eben getragen wurde.

Erziehung

Ich glaube ohnehin, dass jegliche Form von aufgezwungenem Toleranzdenken nicht allzu viel bringt. Viel wichtiger wäre es bereits in der Erziehung darauf zu setzen, dass es dir völlig egal zu sein hat was jemand tut oder trägt, solange man dich damit in Ruhe lässt. Und zum anderen muss es dir egal sein, was man über dich denkt. Man wird sowieso früher oder später über dich sprechen; ob du willst oder nicht. Sorge nun mit deinen Outfits dafür, dass es deren Zeit auch Wert ist.

Das Ende der Geschichte

Ja und womöglich war das auch schon der spannende Teil des Blogbeitrags!

Es ist einfach rein gar nichts passiert. Ich hatte einen tollen Abend in einem Outfit, in welchem ich mich wohl fühle. Nicht mehr und nicht weniger.

Trotzdem gehört es dazu, dass du hin und wieder ein gewisses Maß an Aufregung oder Nervosität spüren wirst.

Doch das ist normal! Weil du dich was traust. Das wäre genauso, wenn du als hardcore Nerd in einer absolut nerdigen Branche plötzlich im Anzug aufläufst. Das fällt einfach auf! Genauso wie neulich ein Kollege sagte: „Du siehst so aus wie aus einem Katalog“! Ich habe dieses Kompliment erhalten, als ich mit Hemd, V-Ausschnitt Pullover und Chino in einem IT Unternehmen aufgeschlagen bin. Wieso das so bemerkenswert ist? Naja, IT Unternehmen gelten nicht wirklich als Ort feinster Mode und Business Dress. Daher möchte ich dir abschließend mitgeben: trage worin du dich heute am wohlsten fühlst. Denn egal was es ist, DU musst dich wohlfühlen!

Geschrieben von Der Mann Im Kleid

Seit meiner Jugend trage ich das gewisse Etwas. Meine engsten Vertrauten wissen zwar nichts davon, dennoch macht es mich aus. Es ist die Freiheit zu tun, was ich möchte und „man“ einfach nicht macht. Ich fühle mich dabei vollkommen, angekommen und einfach nur wohl. Dennoch bin ich nicht das, was „man“ sich klassisch unter einer solchen Person vorstellen würde. Weder stehe ich auf liebe Mitmenschen gleichen Geschlechts, noch möchte ich meines wechseln. Ganz im Gegenteil. Ich bin zu einhundert Prozent zufrieden mit mir und meinem Körper. Und so empfindet es auch meine Partnerin, welche ich über alles Liebe. Sie weiß es nicht nur, sondern unterstützt mich auf ganzer Linie. Nun freut es mich sehr, dass ich dich inspiriere. Egal ob Du nur neugierig bist, einen Frau bist mit einem Partner, der das selbe macht wie ich – oder einfach ein Mann bist, der gerne täte aber nicht kann oder sich nicht traut.

Mein neues Buch für Dich!

„Hilfe mein Mann trägt Damenkleidung“. Wenn Dir das durch den Kopf geht oder Du selbst der Mann bist, dann habe ich ein Buch für Dich geschrieben. Ein humoristischer Rundumschlag mit Zahlen, Daten, Fakten und Geschichten sowie wirklich erlebten Situationen. Du erhältst neue Blickwinkel auf das Thema und Perspektiven, was du tun kannst, wenn dein Mann Frauenkleidung trägt, oder wenn gar du der Mann bist der es tut und Du es gerne deiner Partnerin beibringen möchtest.

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1 Comments

1 Kommentar

  1. in Rock und Heels, habe ich bei dem etwas wärmeren Wetter gerne wieder getragen, war übrigens zu einem Treff
    von heels Liebhabern, also zog ich mir einen Minifaltenrock an dazu Bluse leicht durchschimmernd, darunter
    schwarze Dessous mit viel Spitze inkl. Strumpfhalter für die Netzstrümpfe irgendwie doch sehr frech aber ja der Reiz
    ist halt doch auch vorhanden und so war ich an der besagten Geschäftsreise doch schon etwas nervös wie ich auf der Fahrt
    im Zug dort ankomme, aber am Schluss hat alles geklappt und ein tolles Erlebnis

    Antworten

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